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2. Internationale Fränkische Großmeistertage 2004
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aktualisiert am 16.08.2008 20:47

Tag 3

Lange Partien, halbe Punkte

Zeitnotdrama beschert Stellwagen die zweite Niederlage,

Auftakt der Qualifikationsturniere, Braun besiegt Bindlacher Spitzenspieler

Die Ausgeglichenheit des Teilnehmerfeldes spiegelt die dritte Runde wieder. Gleich vier Partien endeten mit einer Punkteteilung. Tragischer Held war der junge holländische IM Daniel Stellwagen, der den Elo-stärksten Arkadi Naiditsch an den Rand einer Niederlage brachte, und am Ende der sechsten Stunde ein Opfer seiner schlechten Zeiteinteilung wurde. Der Dortmunder wehrte sich listig, um die ihm gebotene Chance eiskalt zu nutzen. Etwas farblos mündete der Kampf zwischen GM Klaus Bischoff und der ehemaligen Jugendweltmeisterin Almira Skripchenko im Remishafen. Der für den TV Tegernsee spielende Ulmer eröffnete sehr verhalten, ohne irgendeinen Vorteil zu verbuchen. Spannender ging es in den anderen Matches zu. Dabei gingen auch IM Michael Prusikin und GM Jonny Hector über die volle Distanz von sechs Stunden. Der Forchheimer hatte stets die Initiative, fand aber gegen die erfindungsreiche Verteidigung des Schweden keine konkrete Siegvariante. Zum Schluss konnte Prusikin bei zehn Sekunden Restbedenkzeit sogar froh sein, dass Hector ins Remis einwilligte. Die Stellung war zu diesem Zeitpunkt aber völlig ausgeglichen. Der Lokalmatador Michael Bezold geriet schnell in eine passive, aber durchaus verteidigungsfähige Position. Der Baden-Badener GM Fabian Döttling war mit seinem Raumvorteil zufrieden und verpasste einige gute Möglichkeiten. Mit einer dreimaligen Stellungswiederholung ging auch diese Partie Remis aus. Im  Kampf eines weiteren Führenden GM Jan Gustafsson und seinem englischen GM-Kollegen GM Stuart Conquest rauchte man auch die Friedenspfeife nach einer harten positionellen Auseinandersetzung. Dabei hatte Jan mit Weiß stets einen Mini-Vorteil, ohne freilich etwas Greifbares zu haben. Spielfrei war der junge Dortmunder IM David Baramidze. Damit führen nach drei Runden GM Jan Gustafsson und die Französin Almira Skripchenko mit zwei Punkten aus drei Partien, gefolgt von einigen Spielern mit 50 Prozent.

Die Pulvermühle als Nachwuchs-Förderzentrum

Seit Jahren werden in der Pulvermühle jugendliche Schachspieler gefördert. Die aktuellen Großmeistertage bleiben dieser Tradition treu. Neben einem Zweikampf der – zusammen mit David Baramidze - größten deutschen Nachwuchshoffnung gegen sein Slowakisches Pendant Jan Markos findet noch ein Viererwettkampf Deutschland – Niederlande statt.

Dieses Wochenende setzte dem ganzen nochmals die Krone auf: zehn Jugendliche aus dem Kader des Deutschen Schachbundes kamen zu einem Training der „Botwinnik-Schule“ nach Waischenfeld. Die beiden großmeisterlichen Trainer, Thomas Pähtz  und Karsten Müller, führten die elf- bis vierzehnjährigen Kinder in das große Schach ein und ließen sie die Partien der Großmeistertage mitfiebern. Die Kinder analysierten die Partien und tauschten sich nach dem Partienende mit den Großmeistern über deren Gedankengänge aus.

Am Samstag stieß noch Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler zu der Gruppe.

 

Jugendliche Nachwuchstalente in der Pulvermühle

Hintere Reihe: Thomas Pähtz, Sarah Hoolt, Manuela Mader, Jasmin Laake, Diana Hannes, Karsten Müller

Vordere Reihe: Stefan Mauch, Ekaterina Jussupow, Judith Fuchs, Sebastian Bogner, Nikolas Lubbe, Felix Graf

Qualifikationsturnier

Die Auftaktpartie gestaltete sich sehr einseitig. IM Arik Braun riß schnell die Initiative an sich und überrannte den mit Weiß spielenden IM Jan Markos. Braun führte eine taktisch sehr ansprechende Partie, in der er die weiße Stellung mit Zangenangriffen auf beiden Flügeln fömrlich zerriß.

Nachwuchs-Cup

Den etwas besseren Start erwischten die Holländer. Marco Baldauf musste die Segel streichen in einer seiner geliebten Igel-Stellungen. Dem Bindlacher Nachwuchsspieler gelang immerhin ein Remis nach einer anstrengenden Verteidigungsschlacht.